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Statement von Oberbürgermeister Herrn Heinrich Kohl zum Vorfall am Abend des 24.12.2019

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, das Opfer der Messerattacke im Pfarrhaus St. Nicolai gehört zu meinem Freundes- und Bekanntenkreis. Aus Rücksicht auf die Familie und das Opfer selbst verbietet sich eine politische Ausnutzung des Ganzen. Unser Bundestagsabgeordneter Alexander Krauß hat die ganze Thematik in der Freien Presse am 27.12.19 bereits auf den Punkt gebracht.

Dieses abscheuliche Gewaltverbrechen fordert die härteste Bestrafung des Haupttäters und seiner Helfer, bis zu deren schnellstmöglicher Abschiebung. Die Akzeptanz unserer Kultur, Gesetze und Religion ist für ein Leben in diesem Land unverzichtbar. Wut, Hass und Rachegefühle gegenüber den Tätern oder deren mutmaßliche ethnische und religiöse Herkunftsgruppe sind menschlich verständlich. Sie sind aber auch unchristlich.

In Aue-Bad Schlema mit seinen Traditionen zur Weihnachtsbotschaft - für Liebe unter den Menschen sowie Frieden auf Erden - müssen wir selbst diese Botschaft leben. Es zeichnet gerade uns Christen aus, dass wir der Rache widerstehen, den diese ist Sache des Herrn. Das gilt auch für jeden abendländischen Kulturträger, selbst wenn christliche Werte nur noch entfernt verinnerlicht sind.

Demonstrieren wir unsere gemeinsamen Werte, feiern wir in Familie, mit Freunden und lassen uns nicht zu falschen Gefühlen oder gar Aktionen hinreißen. Zu unserer Freiheit gehört zudem, dass man sich überlegt, sich vor den politischen Karren von Leuten spannen zu lassen, die sich jetzt aus aktuellem Anlass auf christlich- erzgebirgische Traditionen berufen; wenn es aber um die Verunstaltung des Schwibbogens mit nationalsozialistischen Motiven geht, wahrhafte Leisetreter sind.